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Muskeln im Fokus: Masseter, der starke Kaumuskel

Der Masseter, auch als Kaumuskel bekannt, ist eine wahre Kraftmaschine in unserem Körper. Dieser oft vernachlässigte Muskel spielt eine entscheidende Rolle beim Zerkleinern unserer Nahrung, doch häufig bleibt er unbeachtet – bis er verspannt ist und Schmerzen verursacht. In diesem weekly Massagen St. Gallen Blogartikel schauen wir uns den Masseter genauer an: seinen Ursprung, Ansatz, seine Funktion und welche Beschwerden häufig auftreten. Ausserdem erfährst du, wie du diesen Muskel im Alltag entspannen kannst und wie eine Massage des Masseters zur Linderung beitragen kann. Besonders spannend ist der Einfluss, den ein verspannter Masseter auf andere Muskelgruppen wie den Schulter- und Nackenbereich haben kann.



Massage St. Gallen_weekly Massagen_Masseter
Masseter: Verspannungen in diesem Muskel können sich auf den gesamten Schulter-/Nackenbereich auswirken.

Ursprung und Ansatz des Masseters

Der Masseter gehört zur Kaumuskulatur und verläuft seitlich am Gesicht. Sein Ursprung befindet sich am Jochbein (Os zygomaticum), und er setzt am Unterkiefer (Mandibula) an. Gemeinsam mit anderen Kaumuskeln wie dem Temporalis und dem Pterygoideus medialis und lateralis bildet er die muskuläre Grundlage für die Kaufunktion. Das Zusammenspiel dieser Muskeln ermöglicht uns das Kauen, Sprechen und eine Vielzahl weiterer Kieferbewegungen, die wir täglich brauchen.


Anatomie des Masseters

Der Masseter besteht aus zwei Schichten: der oberflächlichen und der tiefen Schicht. Die oberflächliche Schicht entspringt am vorderen Rand des Jochbeins und ist für die Hauptkraft beim Zubeissen zuständig. Die tiefe Schicht hingegen liegt näher am Kiefergelenk und sorgt für die Feinkoordination und Stabilität der Kieferbewegungen. Dieses Zusammenspiel ermöglicht eine präzise Steuerung der Kieferkraft. Interessant ist, dass der Masseter durch eine dicke Faszienschicht umhüllt ist. Diese Faszie dient als Schutz für den Muskel und reduziert die Reibung während der Kieferbewegung. Gleichzeitig verbindet sie den Masseter mit anderen Muskeln im Kopfbereich, was erklärt, warum Verspannungen in diesem Muskel häufig mit Beschwerden in anderen Bereichen des Kopfes und Halses einhergehen können - und warum er in der Therapie von muskulären Beschwerden im Schulter-/Nackenbereich deshalb auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte.


Funktion des Masseters

Die Hauptaufgabe des Masseters ist das Kauen. Durch seine Kontraktion wird der Unterkiefer nach oben gezogen und auf die obere Zahnreihe gepresst. Der Masseter übt dabei eine enorme Kraft aus. Es wird geschätzt, dass er eine Beisskraft von bis zu 90 Kilogramm aufbringen kann – das ist eine der höchsten Kräfte, die ein menschlicher Muskel erzeugen kann. Dank dieser Kraft können wir auch harte Lebensmittel wie Nüsse oder Karotten mühelos zerkleinern.

Der Masseter ist jedoch nicht nur für die reine Beisskraft verantwortlich, sondern auch für die Stabilisierung des Kiefers. Diese Stabilisierung spielt eine grosse Rolle bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Sprechen, Schlucken und sogar beim Atmen. Ohne den Masseter könnten wir diese grundlegenden Funktionen kaum ausführen.


Häufige Beschwerden im Zusammenhang mit dem Masseter

Angesichts der hohen Belastung, der der Masseter täglich ausgesetzt ist, überrascht es kaum, dass dieser Muskel anfällig für Verspannungen und Schmerzen ist. Besonders bei Stress oder in Phasen intensiver Anspannung kommt es oft zu einer Überlastung. Viele Menschen pressen den Kiefer zusammen oder knirschen unbewusst mit den Zähnen, was als Bruxismus bezeichnet wird. Dies führt häufig zu einer Überbeanspruchung des Masseters, was sich in verschiedenen Beschwerden äussern kann:

  • Kieferschmerzen: Diese treten häufig als Folge von Überlastung auf und können bis in die Schläfen und Ohren ausstrahlen.

  • Zähneknirschen (Bruxismus): Besonders nachts pressen viele Menschen unbewusst die Zähne aufeinander, was zu einer chronischen Überlastung des Masseters führt.

  • Gesichtsschmerzen: Ein verspannter Masseter kann Schmerzen im gesamten Gesicht verursachen, da der Muskel in engem Kontakt mit anderen Strukturen im Gesicht steht.

  • Spannungskopfschmerzen: Da der Masseter mit anderen Muskeln im Kopfbereich verbunden ist, können Verspannungen in diesem Muskel auch Spannungskopfschmerzen auslösen. Die Verbindung mit dem Temporalis-Muskel im Schläfenbereich ist dabei besonders relevant.


Wie Masseter-Verspannungen sich auf die Schulter- und Nackenmuskulatur auswirken

Der menschliche Körper ist ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Muskeln, Faszien und Gelenken, die alle miteinander verbunden sind. Eine Verspannung im Masseter kann daher weitreichende Auswirkungen haben und zu Beschwerden in anderen Körperregionen führen, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich. Dieser Zusammenhang beruht auf dem Prinzip der Muskelketten und der myofaszialen Verbindungen.


  1. Einfluss auf die Kopfhaltung und den Nacken: Ein verspannter Masseter beeinflusst oft die Haltung des Kopfes. Durch die Spannung im Kieferbereich neigt sich der Kopf leicht nach vorne, was zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur führt. Die Nackenmuskeln, vor allem der obere Trapezius und der Levator scapulae, versuchen, diese Fehlhaltung auszugleichen, was langfristig zu Verspannungen und Schmerzen im Nacken führen kann.


  2. Stress und Schultermuskulatur: Verspannungen im Kieferbereich signalisieren dem Körper oft eine Art Stresszustand. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Muskelanspannung, insbesondere in den Schultern. Die Muskulatur im oberen Rücken- und Nackenbereich, vor allem der Trapezius, steht unter ständiger Spannung. Das führt oft zu chronischen Verspannungen und in einigen Fällen auch zu Bewegungseinschränkungen.


  3. Ausstrahlende Kopfschmerzen: Studien zeigen, dass Verspannungen im Kieferbereich, insbesondere im Masseter, häufig mit Spannungskopfschmerzen in Verbindung stehen (Rantala et al., 2020). Der Grund dafür liegt in der engen Verbindung zwischen dem Masseter und dem Schläfenmuskel (Temporalis), der am Schläfenbein ansetzt. Eine Überaktivität des Masseters führt zu einer erhöhten Belastung des Temporalis, was Kopfschmerzen auslösen kann.


Diese Zusammenhänge verdeutlichen, wie wichtig es ist, den Masseter und den Kieferbereich in das ganzheitliche Verständnis von Muskelverspannungen einzubeziehen. Ein verspannter Kiefer kann also nicht nur lokal zu Beschwerden führen, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Oberkörper haben.


Tipps für den Alltag zur Entlastung des Masseters

Gerade im Alltag ist es wichtig, Massnahmen zu ergreifen, um den Masseter zu entlasten und möglichen Verspannungen vorzubeugen. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:


  • Achtsamkeit bei der Körperhaltung: Achte darauf, dass dein Kopf in einer neutralen Position auf dem Hals sitzt und nicht nach vorne geneigt ist. Eine aufrechte Haltung kann dazu beitragen, den Druck auf die Nacken- und Kiefermuskulatur zu verringern.


  • Entspannter Kiefer: Versuche bewusst, deinen Kiefer zu entspannen. Ein einfacher Trick ist es, die Zunge leicht an den Gaumen zu legen, ohne die Zähne aufeinander zu pressen. Das hilft, den Masseter zu entlasten.


  • Stressbewältigung: Stress ist einer der Hauptauslöser für Kieferverspannungen. Techniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, den Alltag entspannter anzugehen und dadurch Verspannungen im Kiefer zu reduzieren.


  • Bewusstes Kauen: Versuche, beim Kauen achtsam zu sein und jede Mahlzeit langsam und bewusst zu geniessen. Vermeide es, auf harten Gegenständen wie Stiften oder Nägeln herumzukauen, da dies den Masseter unnötig belastet.


  • Pausen und Entspannungsübungen: Mach regelmässig kleine Pausen, in denen du deinen Kiefer bewusst lockerst. Eine einfache Übung ist, tief einzuatmen, den Mund leicht zu öffnen und den Kiefer locker hängen zu lassen. So entspannst du den Masseter und verhinderst, dass er sich dauerhaft anspannt.


Massage als effektive Behandlungsmethode für den Masseter

Massagen sind eine bewährte Methode, um den Masseter zu entspannen und Verspannungen im Kieferbereich zu lösen. Eine gezielte Massage fördert die Durchblutung und reduziert die Spannung im Muskel. Es gibt verschiedene Techniken, die besonders effektiv für den Masseter sind:


  1. Selbstmassage des Masseters: Du kannst deinen Kaumuskel leicht selbst massieren. Dazu setzt du deine Finger am Jochbein an und übst sanften Druck aus, während du kreisende Bewegungen ausführst. Diese Selbstmassage kannst du regelmsässig durchführen, um den Masseter locker zu halten. Wichtig ist, nicht zu viel Druck auszuüben, da der Muskel empfindlich sein kann.


  2. Professionelle Massage: Ein erfahrener Masseur oder Therapeut kann gezielt den Masseter behandeln und Verspannungen lösen. Besonders in Kombination mit Nacken- und Schultermassagen kann dies eine nachhaltige Entspannung bringen. Eine professionelle Massage ist auch sinnvoll, um tieferliegende Verspannungen zu lösen, die sich durch Selbstmassage nur schwer erreichen lassen.


  3. Triggerpunkttherapie: Bei chronischen Verspannungen ist die Triggerpunktmassage eine gute Option. Hierbei werden spezielle Punkte im Masseter gedrückt, um die Muskelspannung zu reduzieren. Diese Methode ist besonders effektiv bei Verspannungen, die auf Stress oder Zähneknirschen zurückzuführen sind. Diese Methode wenden wir bei weekly Massagen regelmässig zur Behandlung von Verspannungen des Masseters an.


  4. Massagetherapie als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes: Studien belegen die Wirksamkeit der Massagetherapie bei der Behandlung von Kiefer- und Nackenverspannungen. Eine ganzheitliche Massagetherapie, die den gesamten Kopf-, Nacken- und Schulterbereich einbezieht, kann dabei helfen, das muskuläre Gleichgewicht wiederherzustellen und langfristig Verspannungen vorzubeugen.


Fazit: Der Masseter als Schlüssel zur Entspannung

Der Masseter ist ein zentraler Muskel, der nicht nur für die Kaufunktion verantwortlich ist, sondern auch eine wichtige Rolle in der Gesamthaltung und -spannung des Körpers spielt. Verspannungen im Masseter können sich negativ auf den Kiefer, das Gesicht sowie die Schulter- und Nackenmuskulatur auswirken. Eine Kombination aus Achtsamkeit im Alltag, gezielten Übungen und regelmässigen Massagen kann dazu beitragen, diesen Muskel langfristig zu entlasten und die Beschwerden zu lindern.

Der Masseter verdeutlicht, wie eng unser Körper in seinen Strukturen und Funktionen verbunden ist. Indem wir ihn in unsere Selbstfürsorge einbeziehen und gezielte Massnahmen zur Entspannung anwenden, können wir nicht nur Kieferschmerzen lindern, sondern auch eine tiefgreifende Entspannung für den gesamten Oberkörper erreichen.


Falls du Probleme mit dem Masseter oder mit anderen Muskeln im Kopf-/Schulter-/Nackenbereich hast, kannst du bei uns deine Massage in St. Gallen online buchen. Wir freuen uns auf dich!



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